von Mike » Mittwoch 22. Dezember 2004, 17:25
unglaublich....
Dat passiert, wenn sich Funktionäre ohne Plan neue Regeln ausdenken
(müssen)...........
Fußballer-Logik - eine wahre Begebenheit !!!
1994 galten für die Meisterschaft der Karibik (damals Shell Cup
genannt) einige ungewöhnliche Regeln, die unter anderem daher rührten,
dass die FIFA mit dem Golden Goal experimentierte.
So wurden bei Unentschieden auch die Gruppenspiele verlängert und im
Sudden Death entschieden. Nun ergibt sich bei dieser Praxis natürlich
die Frage nach dem Torverhältnis, denn es kann ja für ein Team von
Nachteil sein, dass es in der Verlängerung nicht mehr als einen Treffer
erzielen kann. Um einen solchen Fall auszuschliessen, wurde festgelegt,
dass ein Golden Goal doppelt zählt.
Das führte prompt zum vielleicht witzigsten Spiel der Fussballgeschichte:
In der Vorrundengruppe A spielten Barbados, Grenada und Puerto Rico. Am
23. Januar gewannen die Puerto Ricaner mit 1:0 gegen Barbados, zwei
Tage später unterlagen sie Grenada, ebenfalls mit 1:0. Hier kommen
schon die Regeln ins Spiel, denn dieses Tor fiel in der Verlängerung,
zählte also doppelt, womit Puerto Rico ein Torverhältnis von 1:2,
Grenada eines von 2:0 aufwies.
Am 27. Januar trafen nun Barbados und Grenada im abschliessenden Spiel
aufeinander. Barbados konnte noch Erster werden, wenn es mit zwei Toren
Unterschied siegt; Grenada reichte eine knappe Niederlage zum Weiterkommen.
Barbados ging rasch 2:0 in Führung, aber sieben Minuten vor dem Ende
gelang Grenada das wichtige Anschlusstor. In den Reihen der Akteure aus
Barbados machte sich nun nicht nur Verzweiflung breit, sondern vor
allem große Verwirrung. Würde man in nur sieben Minuten noch das 3:1
schaffen? Oder wäre es nicht besser, per Eigentor das 2:2 zu schiessen,
das Spiel in eine 30-minütige Verlängerung zu schicken und auf ein
Golden Goal zu hoffen, das dann ja zum Endstand von 4:2 führen würde?
Als Grenada nun mitbekam, was das Team von Barbados plante, war es in
der misslichen Lage, gleich beide Tore verteidigen zu müssen! Das
gelang allerdings nur wenige Minuten lang, dann schoss Barbados ein
absichtliches Eigentor zum 2:2. Damit aber noch nicht genug.
Als die Spieler nun wieder zum Anstoß am Mittelkreis standen, ging
Grenada auf, dass man - bis zur drohenden Verlängerung - nun selbst ein
Eigentor schießen musste, denn eine 2:3-Niederlage reichte dem Team ja.
Was zu dem Szenario führte, dass es nun die Fussballer aus Barbados
waren, die in den letzten Sekunden beide Tore - auch das von Grenada -
gegen die Fussballer aus Grenada verteidigten.
Sie taten das mit großem Erfolg, denn Barbados rettete das Spiel nicht
bloß in die Verlängerung, sondern schoß in der 94. Minute auch das
entscheidende Golden Goal (diesmal ins richtige Tor) und gewann 3:2, also
4:2.
(In der Zwischenrunde hielt sich Barbados achtbar, schied aber nach
zwei Unentschieden aus, weil man die dritte Partie gegen den späteren
Turniersieger Trinidad/Tobago 2:0 verlor.)
ES LEBE DIE FIFA!